Die Anforderungen an die Feuerwehr sind vielfältig und herausfordernd. Deshalb gibt es Spezialeinheiten mit besonderer Ausbildung und Ausrüstung. Ob Höhenrettung, Gefahrgut, Wasserrettung oder technische Hilfeleistung – jede Aufgabe erfordert besondere Fähigkeiten. Oft sind die Spezialeinheiten auch außerhalb der Landeshauptstadt im Einsatz und unterstützen die örtlichen Feuerwehren. Für ihre anspruchsvollen Aufgaben werden die Einsatzkräfte umfassend aus- und fortgebildet.
Wasserrettung
Die Wasserrettung der Feuerwehr Stuttgart, stationiert auf der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt, ist für Einsätze auf und an den vielen Gewässern der Landeshauptstadt bestens gerüstet. Besonders der Neckar, eine stark befahrene Bundeswasserstraße, birgt durch die dichte Bebauung, Hafenanlagen und Verkehrswege ein erhöhtes Unfallrisiko. Aber auch an den zahlreichen Seen und Flüssen sowie bei plötzlichen Starkregenereignissen kommt die Wasserrettung der Feuerwehr Stuttgart zum Einsatz.
Mit einem Team aus Rettungsschwimmern, Strömungsrettern, Tauchern sowie Boots- und Schiffsführern deckt die Feuerwehr ein breites Spektrum der Wasser- und Strömungsrettung ab. Von der Rettung eingeschlossener Personen, über die Eisrettung bis hin zur Beseitigung von Wasserverschmutzungen – die Wasserrettung der Berufsfeuerwehr Stuttgart ist auf eine Vielzahl von Einsatzszenarien vorbereitet. Modernste Ausrüstung unterstützt die Einsatzkräfte dabei, schnell und professionell Hilfe zu leisten. Häufig rückt die Wasserrettung auch zur Unterstützung in die umliegenden Städte und Gemeinden aus.
Leiter der Wasserrettungseinheit: Thomas Reischmann
Höhenrettung
Die Höhenrettungsgruppe (HöRG) ist eine Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Stuttgart für Rettungseinsätze aus Höhen und Tiefen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 leistet die HöRG schnelle und präzise Hilfe bei schwierigen Rettungssituationen und bringt durch ihre Stationierung auf der Feuer- und Rettungswache 5 auch die medizinische Expertise mit ein. Darüber hinaus berät und unterstützt die Höhenrettungsgruppe innerhalb der Feuerwehr Stuttgart bei verschiedenen Themen - unter anderem bei der Aus- und Fortbildung.
Das Team besteht aus 42 Höhenrettern, die auf verschiedene Wachabteilungen verteilt sind und ihre Fähigkeiten regelmäßig durch intensives Training erweitern. Die Ausbildung umfasst interne Grund- und Führungslehrgänge sowie externe Speziallehrgänge, um immer auf dem neuesten Stand der Technik und Taktik zu sein.
Die Höhenrettung wird auch über das Stadtgebiet hinaus alarmiert. Alle Höhenretter sind oder waren aktiv als Notfall- und Rettungssanitäter im medizinischen Rettungsdienst tätig. Zudem wurden 12 Air Rescue Specialist (ARS) ausgebildet, die eng mit der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg zusammenarbeiten. Die ARS können aus dem Hubschrauber abgeseilt werden und beispielsweise Menschen von Hausdächern oder aus anderen schwer zugänglichen Bereichen retten. Der erste Einsatz der ARS erfolgte während der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 im Ahrtal in Rheinland-Pfalz.
Leiter der Höhenrettungsgruppe: Jochen Dikel
Gefahrgut "Chemische Gefahren"
Die Spezialisten der Feuerwache 2 leisten professionelle Hilfe bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Regelmäßige Übungen, wie der Einsatz von gasdichten Chemikalienschutzanzügen und deren Dekontamination, sind fester Bestandteil des Trainingsprogramms.
Für kleinere Einsätze, wie Ölspuren auf Straßen oder den Umgang mit geringen Mengen von Mineralölen wie Benzin und Heizöl, kommt der „Rüstwagen Umweltschutz“ von der Wache 2 zum Einsatz.
Gefahrgut "Strahlenschutz- und Bioeinsätze"
Das Personal der Feuerwache 4 ist für Einsätzen mit radioaktiven und biologischen Gefahrstoffen zuständig und trainiert den Einsatzablauf regelmäßig.
Für diese spezielle Aufgabe steht der Feuerwache Feuerbach der Gerätewagen Atemschutz und Messtechnik zur Verfügung, der speziell für ABC-Einsätze (Atomar, Biologisch, Chemisch) konzipiert ist.
Kleineinsatzfahrzeug "Türöffnung"
Das Kleineinsatzfahrzeug-Türöffnung (KEF-T) ist auf der Feuerwache 1 stationiert und wird jährlich zu mehr als 3.000 Einsätzen im gesamten Stadtgebiet alarmiert. Um die Rettung von Menschen und Tieren aus hilflosen Lagen zu ermöglichen wird das KEF-T besonders häufig zum Öffnen von verschlossenen Türen oder zur Befreiung von eingeschlossenen Personen aus Aufzügen eingesetzt.
Auch zu kleineren Hilfeleistungen wie das Abpumpen von Wasser, das Sichern von Schaufensterscheiben oder das Umsetzen von Bienen und Hornissen wird das KEF-T alarmiert. Da die Aufgaben vielfältig sind, werden die Einsatzkräfte der Feuerwache 1 regelmäßig in verschiedenen Techniken mit den Spezialgeräten aus- und fortgebildet. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist bei Einsätzen von großer Bedeutung.
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